Erste Einzelausstellung
Ab Samstag, den 16. April 2022, präsentiert das Museum Kranenburgh Twist, eine Einzelausstellung mit Studio- und Reisefotografie des Fotografen Bastiaan Woudt. Twist ist die erste Museumsausstellung von Woudt, der in Bergen aufgewachsen ist. In den letzten Jahren hat er mit seinen ikonischen und zeitlosen Schwarz-Weiß-Porträts internationalen Erfolg gehabt. Woudts Einzelausstellung passt perfekt zu Kranenburghs Engagement, außergewöhnliche Talente aus Bergen zu unterstützen, deren Arbeiten faszinierend sind und einen Bezug zu internationalen Entwicklungen haben.
Historische Referenzen und moderne digitale Techniken inspirieren Woudts Beschwörungen der Atmosphären der traditionellen analogen Fotografie. Zugleich sind seine Fotografien zeitgemäß und unbestreitbar von seiner Hand. In seinen Porträts und Reisefotografien geht es nachdrücklich um Form, Struktur und Materialität, doch liegen ihnen ganz unterschiedliche Arbeitsprozesse zugrunde.
Essenz in Schwarz-Weiß
Der Autodidakt Bastiaan Woudt begann vor mehr als zehn Jahren zu fotografieren, inspiriert von berühmten Fotografen wie Man Ray, Irving Penn und Richard Avedon. Obwohl er in die Fußstapfen dieser analogen Meister tritt, verwendet Woudt in seiner zeitgenössischen Studiofotografie digitale Techniken. Seine Arbeiten haben schnell internationale Anerkennung für ihre Kombination aus starken Schwarz-Weiß-Kontrasten und samtigen Texturen gefunden.
Woudt ist der Meinung, dass Farbe nur vom Bild ablenkt. Für ihn kommen die Ausdruckskraft der Fotografie, die Linien, Formen und Texturen am besten in Schwarz-Weiß zur Geltung. Das ist die Essenz seiner Fotografie: Ein Schwarz-Weiß-Bild entfernt auf subtile Weise eine Schicht der Realität. Woudt will keine naturgetreue Wiedergabe eines Ortes, einer Person oder eines Objekts erreichen, sondern den Betrachter mit in das Bild nehmen, damit er seine eigenen Ideen und Gefühle zu dem Abgebildeten entdecken kann.
Form, Struktur und Materialität
Vor allem mit seinen Studioarbeiten hat Woudt in den letzten Jahren internationale Anerkennung erlangt. Die klaren Linien und kreisförmigen Objekte seiner Porträts sind typisch für den "echten Bastiaan Woudt" und unterstreichen die Form, Struktur und Materialität seiner Bilder. Das Gleiche gilt auch für seine Reisefotografie. Allerdings ist Woudts Arbeitsweise im Studio eine ganz andere als auf seinen Reisen. Während er im Atelier endlos experimentieren kann, hat er auf Reisen oft nur einen kurzen Moment Zeit, um ein Bild aufzunehmen. Aber egal, ob er in seinem Studio in Alkmaar oder auf Reisen arbeitet, Woudts Bilder nehmen den entscheidenden Moment vorweg - wie der Fotograf Henri Cartier-Bresson es ausdrückte -, wenn ein visuelles Element und ein dramatischer Moment kurz zusammenfallen.